22.06.2016
Weinbau in Kappelrodeck-Waldulm
Pressemitteilung CDU-Gemeinderats-Fraktion
Von Markus Vogel
Seit Jahren unterstützt die Gemeinde Kappelrodeck vorgesehene Rebflurbereinigungen der Winzer mit konkreter Kostenbeteiligung für den Wege- und Gewässerbau. Die auch weiterhin vorgesehene Flächenbereinigung veranlasste die CDU-Gemeinderatsfraktion, mit den beiden Winzergenossenschaften in Kappelrodeck und Waldulm in einen Gedankenaustausch einzutreten.
Auf dem Bild v.l.n.r.: Manfred Lamm, Felix Lamm, Marco Köninger, Ursula Baßler, Christian Danner, Markus Vogel, Klaus Baßler, Alexander Spinner
Von Interesse für die Kommunalpolitiker waren die Einschätzungen der Weinbauexperten zu verschiedenen Aspekten der Entwicklung des Weinbaus in der Gemeinde. Neben den gesetzgeberischen Einflüssen auf den Weinbau stand zunächst die Marktsituation im härter werdenden Wettbewerb im Fokus. Hier wurde deutlich, weshalb die Winzerschaft die Rebflurbereinigungen mit viel Eigeninitiative und -kapital aktiv angeht. Die effektive Bewirtschaftung der Rebflächen in unseren Steillagen erfordere für den Winzer ein Vielfaches an Zeitaufwand je Hektar Fläche gegenüber anderen Weinbaugebieten wie der Pfalz. Der Weinpreis könne insofern schon aus diesem Grund nicht vergleichbar sein, was im Vertrieb natürlich eine wesentliche Rolle spiele. Insofern gelte es, möglichst effektiv zu bewirtschaftende Anbauflächen zu schaffen und hierbei die bestehenden Bedürfnisse des Landschafts- und Naturschutzes mit einzubeziehen. Einig waren sich die Teilnehmer darin, dass das Land Baden-Württemberg gut daran tut, diese Herausforderungen im ländlichen Raum auch weiterhin finanziell zu fördern.
Ein weiteres Thema war der auch vor der Winzerschaft nicht Halt machende demographische Wandel und die damit verbundenen Auswirkungen auf die zukünftige Bewirtschaftung der Rebflächen. Man war sich darin einig, dass es gelingen muss, möglichst viele Rebflächen auch in Zukunft in Bewirtschaftung zu halten. Im anderen Fall würde dies eine Verwahrlosung und nicht zuletzt ein Zuwachsen der Landschaft mit Wald bedeuten. Der landschaftsbildprägende Eindruck dieser Kulturlandschaft und deren Auswirkungen für den Tourismus würde nachhaltig leiden, was für die Gemeinde insgesamt nicht förderlich wäre.
Im Ergebnis beider Gesprächsrunden zeigten sich die CDU-Fraktionsmitglieder mit den Vorständen Alois Huber und Felix Lamm sowie den Geschäftsführern Marco Köninger und Michael Werner als Vertreter der Winzergenossenschaften einig. Es wäre auch für die politische Gemeinde und die Bürgerschaft von Nachteil, würde die bewährte Kooperation zwischen Gemeinde und örtlicher Weinwirtschaft künftig einem Spardiktat im gemeindlichen Haushalt zum Opfer fallen.
Der Fraktionsvorsitzende Markus Vogel sprach den Winzerinnen und Winzern stellvertretend seinen Dank aus, für die auch gemeindebildprägende Arbeit das Jahr hindurch. Er wünschte der Winzerschaft und der örtlichen Landwirtschaft im Allgemeinen, dass der Wert deren Arbeit in Zukunft auch dem Konsumenten wieder mehr bewusst werde. Er merkte an, dass Lebensmittel im Supermarkt nicht vom Himmel fielen. Lebensmittel seien erst durch die oft harte und unermüdliche Arbeit der Landwirte für den Konsumenten verfügbar. Dies müsse sich auch in einem angemessenen Preis wiederspiegeln und vom Konsumenten wertgeschätzt werden.